3 Fragen an...

Was die Smart Village-Kommunen und ihre Digitalisierungs-Teams berichten.

Interview mit Roland Masche, Stadt Hagenow

03. Februar 2025

Was hat den Ausschlag gegeben, dass sich Hagenow 2023 für die Einführung einer App entschieden hat?

"Hagenow ist eine der 73 geförderten Modellkommunen im Programm Smart City. Unter dem Titel HageNOW! – bürgerfreundlich digital stand von Anfang an die digitale Partizipation und Teilhabe an den demokratischen Prozessen im Fokus unserer Strategie. Eine City App bietet eine ideale Plattform für Transparenz, Teilhabe und bürgerschaftliches Engagement. Services wie ein Umfragemodul, eine Ehrenamtsbörse, ein Mängelmelder oder einfach nur ein Feedback-Button sind einfache, aber durchaus nutzenstiftende Anwendungen auf unserer App, die durch die Bürger genutzt werden. Im Übrigen verantwortungsvoll und als Ablassventil."

Nach nun mehr als einem Jahr – welche Veränderungen sehen Sie in Hagenow durch die App?

"Die Bürger haben sich sehr schnell an die Möglichkeiten in der App gewöhnt. Ob Veranstaltungs- oder Ratssitzungskalender, die Termine für die Müllabfuhr, das wird alles gerne genutzt. Mit welchen Motiven sollen unsere Telefonkästen in der Innenstadt gestaltet werden? Wollen wir zukünftig ein Stadtgutscheinsystem einführen und zu welchen Konditionen? An dieser Stelle können wir jetzt unsere Bürger direkt befragen. Sie danken es uns mit ihrer Teilnahme. Sie fühlen sich mitgenommen in Entscheidungsprozessen. Hagenow ist durch die App ein Stück weit zusammengerückt."

Was wären Ihre Tipps für andere Kommunen, die mit dem Gedanken spielen, eine App einzuführen?

"Wir haben gegenwärtig eine Marktdurchdringung von 15% und wollen 50% erreichen. Wichtig ist eine klare Zielgruppenbestimmung. Wir haben unsere App für die Bürger und nicht für die Touristen gebaut. Wir wollen diejenigen erreichen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, die Alltagsmanager*innen. Für sie haben wir die „App für die Hosentasche" gebaut, mit dem Anspruch, darüber Hilfe in allen Lebenslagen anbieten zu können. Okay, vielleicht nicht in allen, aber wir arbeiten noch daran. Unsere Push-Nachrichten und unser Baustellen-Widget haben schon manchen Ärger abgewendet."

Interview mit Christian Schlüter, Smarte Region Linz

22. Januar 2025

Die App der Region Linz ist noch jung. Welche Erwartungen hattet Ihr, als Ihr Euch für die Einführung einer App entschieden habt?

"Unsere Erwartung war, eine zentrale Lösung zu schaffen, welche die vielen Angebote, Services und Informationen, die bislang dezentral an verschiedenen Orten und nur teilweise digital in der Verbandsgemeinde Linz vorhanden waren, zu bündeln. Die App als zentrale Plattform soll den Alltag erleichtern, die Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung verbessern und die regionale Gemeinschaft stärken."

Welche Veränderungen konntet Ihr seit der Einführung der App feststellen?

"Viele der angebotenen Funktionen, die sich die Bürgerschaft im Vorfeld gewünscht hat, werden nun auch intensiv genutzt. Hierzu gehört beispielsweise der Abfallkalender, der Mängelmelder, aktuelle Nachrichten, ein Veranstaltungskalender und der Bereich für Vereine und Ehrenamt. Die App wurde seit ihrer Veröffentlichung bereits über tausend Mal heruntergeladen und der große Zuspruch der Bevölkerung zeigt uns, dass wir mit der Anwendung einen echten Mehrwert für die in der Region lebenden Menschen schaffen konnten."

Welche Tipps würden Sie anderen Kommunen geben, die sich für eine App interessieren?

"Wir würden anderen Kommunen definitiv empfehlen, eine App einzuführen, da sie einen zentralen und direkten Kommunikationskanal schafft und den Zugang zu Informationen und Services erleichtert. Dabei sollte vorab geprüft werden, ob die Anwendung einen tatsächlichen Mehrwert bringt und ob bereits ähnliche Angebote vor Ort oder in direkter Umgebung existieren. Kommunen sollten zunächst die konkreten Ziele und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger erfragen, um sicherzustellen, dass das digitale Tool wirklich auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist und die benötigten Funktionen mitbringt.

Ein weiterer Tipp ist, sich auch mit den technischen Anforderungen auseinanderzusetzen, die für die Anwendung erforderlich sind. Eine stabile technische Infrastruktur und die nahtlose Einbindung bestehender Systeme sind essenziell für eine zuverlässige Funktionalität. Die Entwicklung, Pflege und kontinuierliche Aktualisierung der Inhalte erfordern Zeit, Ressourcen und ein engagiertes Team. Nur mit einer klaren Planung und einer durchdachten Umsetzung kann eine App langfristig erfolgreich sein."

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